Samstag, 16. Juli 2016

Palawan-Bengalkatze

                                    Palawan-Bengalkatze                                                                               Prionailurus bengalensis heaneyi


            Palawan Katze aus dem Zoo Pilsen, leider nur durch Glasscheibe und bei schlechtem Licht - ISO 4000

Wie der lateinische Name schon verrät, ist diese kleine Unterart der Bengalkatze (Prionailurus bengalensis) mit der uns schon bekannten Fischkatze (Prionailurus bengalensis viverrinus) verwandt. Mehr zur Fischkatze können sie im Buchkapitel Fischkatze oder Blogfolge "Neue Partnerin für Ratu" nachlesen. Mit einem Gewicht von nur 1,4-1,9 kg ist sie aber deutlich kleiner und gehört sogar zu den kleinsten Raubkatzen der Welt.

Das Fell ist, sowie bei der Fischkatze, grau bis gelbbraun mit dunklen Flecken unterschiedlicher Größe und Form getupft. An der Schnauze, Hals und Bauch ist das Fell weiß mit kleinen schwarzen Flecken. Der Kopf ist relativ klein mit großen Augen und ist mit zwei markanten Streifen gezeichnet. Die Ohren sind rund.

Die Palawan Katze lebt auf den Philippinen auf der westlichen Insel Palawan und auf einigen umliegenden Inseln. Der Bestand ist leider unbekannt, aber wir können davon ausgehen, dass es, wie bei den anderen wildlebenden Arten in Asien, rückläufig ist.
In Zoos außerhalb der Philippinen werden diese kleinen Raubkätzchen derzeit nur im Tierpark Berlin, Zoo Prag, Zoo Pilsen und im Englischem Zoo Exmoor gehalten.

Der erste Vertreter dieser Südostasiatischen Art traf bereits im Jahr 1961 aus dem Zoo Hanoi in Berlin an, die Exemplare, die in Prag und Pilsen leben, stammen aus Berlin.
Seit 1964 vermehren sich die Katzen in Zoos erfolgreich.

                                             Bengalkatzen

Bengalkatzen  werden auch Leopardenkatzen genannt. Sie sind Einzelgänger, können gut klettern und schwimmen. Genauso wie die Fischkatzen, besitzen auch die Bengalkatzen Schwimmhäute zwischen den Zehen.
Sie ruhen in Bäumen oder verstecken sich im Dickicht am Boden. Zu ihren Beutetieren gehören Vögel, Eidechsen, Nager, Käfer, Hühner, Fische oder Krebstiere. Zu der Art von Bengalkatzen gehören 12 Unterarten, die sich in der Größe und Fellfarbe unterscheiden. Der internationale Handel mit Bengalkatzen aus Bangladesch, Indien und Thailand ist durch CITES-Anhang I eingeschränkt, in anderen Populationen ist der Hander nach CITES-Anhang II geregelt.

Tragezeit: 55-70 Tage (2-3 Jungtiere)
Lebenserwartung: etwa 13 Jahre

Bengalkatzen wurden schon vor etwa 5000 Jahren in China domestiziert, wie die Ausgrabungen nahe dem Dorf Quanhucun bewiesen haben. Die dort gefundenen "Hauskatzen" - Knochen stammen eindeutig nicht von einer Wildkatze (Felis silvestris), dem Vorfahren unserer Hauskatzen, sondern von der asiatischen Bengalkatze.

Dass diese früheren "Hauskatzen" schon teilweise domestiziert waren, schließen Forscher aus verschiedenen Indizien. Die untersuchten Unterkiefer waren vergleichsweise klein, was ein Zeichen für die Anpassung an den Menschen sein könnte, die Zähne eines Tieres waren flächenhaft abgenutzt, was darauf hinweist, dass Menschen sie gefüttert haben und natürlich auch die Tatsache, das ein Tier vollständig beerdigt gefunden worden war, spricht auch für eine enge Beziehung zum Menschen.

Es ist also auch nicht verwunderlich, dass wir auch heute diese kleinen Raubkatzen interessant finden und daraus sogar eine neue Hybridrasse entstanden ist.  Nämlich aus der Kreuzung von einer Bengalkatze, kurz als ALC bezeichnet (Asian Leopard Cat),  und einer kurzhaarigen Hauskatze (z.B. die Ägyptische Mau, Abessinier, getupfte Orientalisch Kurzhaar oder American Shorthair). Diese wird zwar auch Bengalkatze genannt, aber es handelt sich nach der Hybridisierung natürlich  um zwei verschiedene Katzenrassen.

Die erste Verpaarung fand im Jahr 1963 statt. Die Rasse ist noch relativ jung, denn sie wurde erst im Jahr 1985 vom amerikanischen Zuchtverband "TICA" offiziell anerkannt.

Die ersten Folgegenerationen werden "Foundation Bengalen" genannt.  Für sie  gelten  besondere Haltungsregelungen und sie brauchen auch unbedingt ein Außengehege, sowie geheiztes Innengehege. Sie sind nicht gerade wohnzimmertauglich, denn der Wildkatzenanteil überwiegt. Nach der Geschlechtsreife markieren sowohl Kater als auch die Kätzinnen ihre Umgebung. In Deutschland ist die Haltung deswegen nur mit eine Genehmigung möglich.
Das Gehege sollte mindestens 10 m² (pro Tier) groß  und 2,5 Meter hoch sein, über ein Schwimmbecken verfügen und mit vielen Klettermöglichkeiten ausgestattet sein.
Ab der F4 Generation gelten diese Katzen als voll domestiziert und sind auch zu Ausstellungen zugelassen.

Bengalen werden auch manchmal als die "Leopardette" bezeichnet. Sie  sind sehr aktiv, verspielt, schwimmen gern und brauchen deswegen viel Beschäftigung. Sie sind aber auch sehr anhänglich, verschmust und folgen gerne ihrem Menschen.  Sie können sogar lernen zu apportieren.
Der Preis für Bengal-Kitten liegt bei 1000-2000€.





Erlaubte Farben sich Black(Brown) tabbies, Seal points ( snow, sepia, mink) Silber und Blau.
Grundmuster sind Spotted - die getupfte Variante, Marbled - marmorierte Variante.


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Vielen Dank!




QUELLEN: Spektrum.de, Zoodirektoren.de, Wikipedia, Zoo Prag, Zoo Pilsen,  Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren, Buch - "Raubkatzen in menschlicher Obhut"

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